Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde vermutlich 2004 über den Warenverkehr nach Frankreich eingeschleppt. Seitdem breitet sie sich in Europa immer weiter aus und ist mittlerweile auch in Deutschland nachgewiesen worden.

Im Gegensatz zur heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) ist die Asiatische Hornisse für unsere Honigbienen eine ernste Gefahr. Sie lauert vor den Fluglöchern von Bienenstöcken und fängt dort Sammlerinnen im Anflug oder beim Ausflug ab. Das ständige Stören und Bejagen kann ganze Bienenvölker schwächen und im schlimmsten Fall zum Zusammenbruch führen.

Unterschiede im Aussehen

  • Asiatische Hornisse:
    • Etwas kleiner als die Europäische Hornisse
    • Dunkelbraun bis schwarz gefärbter Brustbereich
    • Gelb-orangefarbener Streifen am Hinterleib
    • Gelbe Beine mit dunklen Schenkeln

  • Europäische Hornisse:
    • Deutlich größer
    • Gelb-schwarz gemusterter Hinterleib mit rotbraunen Bereichen
    • Hellbrauner Kopf mit rötlichem Ton
    • Wichtiges und geschütztes heimisches Insekt

Sichtung und Meldung

Sie haben vermutlich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigithorax) an einem Ihrer Bienenstöcke oder an Pflanzen gesichtet und möchten den Fund melden?

Sehr gut! Sichtungen der Vespa velutina müssen generell den zuständigen unteren Naturschutzbehörden gemeldet werden. Hierbei unterstützen wir Sie gerne.

Offizielles Meldeportal Nord
Bitte nutzen Sie das offizielle Meldeportal der Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein:
🔗 https://www.neobiota-nord.de/de/fundmeldung/

Warum Meldungen weiterhin wichtig sind

Trotz der offiziellen Einstufung der Asiatischen Hornisse als etablierte invasive Art ist es nach wie vor entscheidend, Nestfunde zu melden. Auch Einzeltiere in Regionen, in denen die Art bisher nicht vorkam, sollten unbedingt gemeldet werden.

Seit der Einstufung im Frühjahr herrscht vielerorts Ernüchterung: Viele Umweltbehörden haben kein Budget mehr für die Entfernung von Nestern vorgesehen und greifen nur noch ein, wenn aus ihrer Sicht konkrete Gefahren für die Biodiversität bestehen. Oft müssen Grundstückseigentümer die Entfernung der Nester nun selbst bezahlen.

Kritik gibt es vor allem daran, dass vor der Umstufung keine ausreichende Koordination der Nestentfernung stattgefunden hat – trotz mehrfacher Warnungen des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.). In dieser Situation denken manche, Nestmeldungen seien überflüssig geworden. Das ist ein Irrtum!


Dokumentation und Bekämpfung

  • Dokumentation: Behörden müssen auch nach der Umstufung die Ausbreitung und den Erfolg von Managementmaßnahmen erfassen.

  • Nestentferner: Es sind weiterhin engagierte Fachkräfte aktiv, die auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sind.

  • Früherkennung: Wer Vespa velutina am Bienenstand beobachtet, sollte versuchen, mithilfe von Locktöpfen das Nest zu lokalisieren.

Die Entfernung der Nester ist nach wie vor die einzige wirksame Methode, um:

  • die weitere Ausbreitung zu bremsen

  • den Druck auf Honigbienen und heimische Insekten zu reduzieren

  • potenzielle Gefahren für die menschliche Gesundheit zu verringern