Bienenrudi’s Monatshinweise für Dezember

Die letzen Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt dürften erledigt sein.. Schließlich müssen alle Produkte für den Verkauf vorbereitet und fertig sein. Dies gilt besonders für Met und Bärenfang. Die abgefüllten Gebinde werden bei mir bei besonderen Anlässen mit einem entsprechenden Rückenetikett versehen. Diese Aufmachung ist besonders bei Firmen von Interesse. Nachlese zu häufig gestellten Fragen EU-Zuschüsse, für Neuimker werden zur Zeit noch gewährt. Es ist eine Co.-Finanzierung des jeweiligen Bundeslandes erforderlich. Auskünfte erteilen die zuständigen Imker-Landesverbände. Varroabehandlung mit Ameisensäure Mir scheint, dass das Wissen um die Behandlung der Varroamilbe mit der AS noch einiger Ergänzungen bedarf. Das mag mit daran liegen, dass ein Teil der Imkerschaft keine Bienenzeitung liest, was leider immer wieder zu hören ist. Nur 60%ige AS, Schwammtuch direkt auf die Rähmchen legen, Folie darüber und Deckel auflegen (also den Honigraum entfernen). Flugloch ganz öffnen, Unterboden schließen. AS stets kühl lagern, Keller oder kühler Raum genügt, damit sie sich nicht entmischt. Beuten und Rähmchenmaße Allein zutreffende Empfehlungen für bestimmte Beutentypen und Rähmchenmaße kann eigentlich niemand geben, es sei denn, Eigennutz steckt dahinter. Honig ernten kann man mit mehr oder weniger Aufwand mit jeder Beute. Um kompatibel zu sein, würde ich das Rähmchenmaß wählen, das im Umfeld meiner Mitimker vorherrscht. Beispiel: In Norddeutschland ist es das DNM, in Süddeutschland das Zandermaß. Beutentypen gibt es noch einige mehr. Wichtig ist, dass bei Eigenherstellung die vorgegebenen Normmaße der Rähmchen eingehalten werden. Ableger lassen sich damit leichter kaufen und verkaufen. Vorteile ergeben sich dann auch bei Sammelbestellungen oder bei einer Gemeinschaftsarbeit in der Herstellung und vieles mehr. Bestellungen für Flüssigzucker Die Zuckerfabriken liefern Flüssigzucker erst ab 5 Tonnen per Tankzug aus. Um einen wirklich günstigen Preis zu erlangen, muss man schon in dieser Größenordnung bestellen. Man kann die Preisangebote bundesweit bei jedem Imkereibedarfshändler im voraus anfordern. Es bereitet zu Beginn etwas Mühe, einige größere Imker vom Mitmachen zu überzeugen, um die ersten 5 Tonnen zu ordern. Wir lagen in unserem Verein im dritten Jahr schon bei ca. 15 Tonnen. Nachfolgender Ablauf hat sich herausgebildet und ist zu empfehlen: Es wird ein Konto für den Imkerverein eingerichtet. Steht der Preis fest, können die Imker ihre Chargen bestellen und den fälligen Betrag bis zu einem festen Termin auf das Sonderkonto einzahlen. Wir berechnen zusätzlich 1,00 € für Telefongebühren. Sind die Geldbeträge und die Bedarfsmeldung eingegangen, kann die Zuckerlösung bestellt werden. Bei Anlieferung dann: An der Umladestelle muss viel Platz vorhanden sein, damit die einzelnen Pkw mit Anhänger rangieren können. Ein Stapler und eine Waage sind wichtig. Ideale Bedingungen für das Umladen findet man bei den Landhandelsgenossenschaften. Der Vorgang der Zuckerbestellung und der Lieferung sollte unbedingt vor der Getreideernte erledigt sein! Die Bestellung muss in ihrer Menge möglichst dem Fassungsvermögen der 1000-Liter-Tanks entsprechen. Der jeweilige Händler gibt den Anlieferungstermin frühzeitig bekannt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Silozüge meistens erst am Nachmittag vor Ort sind. Um Wartezeiten für Imker von weither zu vermeiden, wird bei Anlieferung nur in große Tanks umgepumpt. Hierfür braucht nur ein Imker vor Ort zu sein. Das Umfüllen in eigene kleinere Gebinde kann dann für einen späteren Tag vereinbart werden. Um Arbeit und Zeit beim Umfüllen zu sparen, ist es günstig, in 100- oder 200-Liter-Behälter abzufüllen. Eventuell müssen sich mehrere Imker auf ein Fass einigen. Mengenangaben und Kontobewegungen auf dem Sonderkonto sind tunlichst festzuhalten und aufzubewahren. Es dürfen keine Gewinne aus dieser Aktion entstehen. Die Finanzämter könnten Interesse zeigen. Diese Transaktionen sind für Vereine bis zu einer Summe von 30.000 € erlaubt. Eine Nachfrage bei der jeweils zuständigen Finanzbehörde kann nicht schaden. Die Firma Amelunxen füllt mit einem modernen Tankzug vor Ort selbst ab und kassiert auch sofort. Hier ist nur noch ein Abfüllort mit dem Lieferanten abzusprechen. Bequemer geht es nicht!     Liebe Imkerfreunde, Theorie ist das eine, Praxis das andere. Beherrsche ich die Theorie, so kann ich sie in die Praxis umsetzen. Es gibt Regale voll von Büchern und Zeitschriften, die sich mit der Bienenzucht befassen. Es gibt Monatsanweisungen und spezielle Rubriken für „Jungimker“, die sich detailliert mit Einzelheiten auseinandersetzen. Sie sind alle berechtigt und lesenswert, um mit der Bienenzucht vertraut zu werden. In den monatlichen Hinweisen habe ich Ihnen, wenn auch manchmal etwas zeitversetzt, meine Meinung, Rezepte und vielerlei Ratschläge vermittelt. Ich bin vom jeweiligen Hauptthema oftmals vorsätzlich ein wenig abgewichen, um breit genug auf Möglichkeiten hinzuweisen, die dem einzelnen Imker dann als Spielraum gegeben waren. Absichtlich wiederholt hingewiesen habe ich auf die einfachste Betriebsweise für die Behandlung der Bienenvölker bzw. darauf, weitgehend auch Kosten zu sparen, und das gerade bei zunehmendem Völkerbestand. Das Wissen der so genannten Jungimker, aber vielleicht auch der „alten Hasen“ unter den Imkern, konnte ich mit meinen Beiträgen hoffentlich ein wenig bereichern. Es würde mich freuen, wenn eine Rückkoppelung in Sachen Rezepte für Met, Bärenfang usw. zustande käme.

Bienenrudi’s Monatshinweise November

Beste „Nebenprodukte“ für den Markt Wem brennt es wohl nicht unter den Nägeln, den ersten Met oder Bärenfang nicht nur herzustellen, sondern ihn auch in fröhlicher Runde mit Freunden zu kosten. Ein bisschen Geduld noch … In der Weiterverarbeitung kann man unser Produkt um einiges edler machen, wenn er, der Honig, schon etwas in Gärung übergegangen ist; er wird weiter zu Met verarbeitet, somit fällt kein Abfall an. Man stelle sich das mal vor: Die Industrie zahlt für einen gegorenen Honig 1,00 € je Kilogramm, und das, weil ihn der Imker durch nicht genügend pflegliche Behandlung hat gären lassen. Die großen Met-Hersteller schütten noch eine bestimmte Menge Wasser auf eine dazu angemessene Menge gegorenen Honig, dazu noch ein bisschen Hefe, Nährsalz usw. Dieser edle Tropfen geht dann für 4,70 € je 0,75 Liter in den Handel. Also, wenn das kein Gewinn ist, es selbst zu machen! Wie ich es mache Den Abschaumhonig löse ich gänzlich auf und schäume nochmals ab, oder ich nehme dazu den gegärten Honig. Ist der nicht vorhanden, muss es Rapshonig sein, wie meistens der Fall. 100 Liter beabsichtigten Met ergeben sich aus 75 Liter Wasser und 37 kg Honig, er wird, wenn möglich, auf 75 Grad erwärmt, um die Hefen abzutöten. Der Behälter wird mit 70 Grad warmem Wasser gefüllt, der Honig dann eingerührt, alles muss hernach auf 20 bis 25 Grad abkühlen. Dann werden 20 g Hefe und 60 g Hefenährsalz zugegeben. Es sollte schon Hefe aus dem Industriebereich sein, denn sie ist in vier bis sechs Wochen bei einer Temperatur von etwa 25 Grad durchgegoren. Wichtig, dass das Ganze mit einem Gärspund versehen wird, worin ständig Wasser steht; sonst machen sich die Essigfliegen enorm stark, und der Ansatz war umsonst. Hat sich die Gärung beruhigt, kann das erste Mal abgezogen werden. Auch gleich eine Kostprobe! Muss der Met nachgesüßt werden, sollte dies in kleiner Abfolge (höchstens 100 g auf 1 Liter) mit Sonnenblumenhonig erfolgen. Man kann noch 100 ml Kieselöl mit einrühren. Nach vierzehn Tagen alles filtern und auf Flaschen abfüllen. Damit eine Nachgärung ausgeschlossen bleibt, wird der Met zuvor bei der Flaschenfüllung auf mindestens 55 Grad erwärmt. Dazu verwende ich einen einfachen Kälbermilch-Erwärmer. Ein Alkoholgehalt bis zu 15 % ist möglich. (Eine Abweichung von 0,99 % gegenüber der Angabe auf dem Etikett ist erlaubt.) Man muss das deutsche Weingesetz unbedingt beachten! Wer in die Geheimnisse der Metherstellung eingewiesen werden möchte, kann hierfür einen Lehrgang besuchen. Ich rate, für dieses Neuland zuvor mal mit einem 20-Liter-Ansatz zu beginnen, dann hat man schon ein bisschen Erfahrung, und bei einer Unterweisung kann gezielter gefragt werden. Wesentlich schneller geht es mit der Herstellung von Bärenfang, ein Getränk, das angeblich aus Ostpreußen stammt. Ein gutes Rezept: 1,5 Liter Weingeist (Alkohol 70%ig), 0,7 Liter Rum, 3,33 kg Sonnenblumenhonig und 0,5 Liter abgekochtes Wasser. Es können noch 17 ml Gewürz, Ingwerauszug, hinzugegeben werden. Dies würde ich für einen zweiten Versuch empfehlen. Nach 14 Tagen, bei täglichem Durchschütteln, ist dieser süße Honiglikör im Kreise der Familie schon zu genießen. Bei größerem Zuspruch (!) wird der „Bärenfang“ seinem Namen alle Ehren machen, eine überraschende Wirkung also nicht verfehlen. Der Alkoholgehalt beträgt etwa 30 %. Das universelle Kittharz Ein Renner als Nebenprodukt der Imkerei: die Propolis in flüssiger Form. Seit einigen Jahren als Heilmittel endlich anerkannt, ist es dem Imker nach gesetzlicher Bestimmung jedoch verwehrt, sie in den Handel zu bringen – ein Privileg des Apothekers. Wir sollten es dabei auch belassen, denn es gibt ein Produkthaftungsgesetz, dem tunlichst Folge zu leisten ist. Obwohl es bei der Propolis keine Nebenwirkungen wie bei Tabletten u. a. gibt, besteht doch eine Gefahr, nämlich die Allergie. (Propolisstücke darf der Imker verkaufen.) Propolis in flüssiger Form kann man sich für den Eigenbedarf herstellen. Die Gewinnung von Propolis in reinster Form ist relativ einfach, indem ich ein Kunststoffgitter auf die oberste Zarge unterm Deckel so lege, dass mittels Holzstäbchen der Deckel leicht angehoben wird und ein Luftzug entsteht (Kamineffekt). Anfang Juli beginnen die Bienen mit der Propolissammlung. Spätestens jetzt sollte die Gaze eingelegt werden, die die Bienen mit Kittharz abdichten. Zur Ernte im Herbst wird das Gitter in die Kühltruhe gelegt und einen Tag später über einer großen Wanne so geknebelt und bearbeitet, dass die Stücke abspringen. Sie werden, wenn nötig, noch ein wenig zerkleinert, damit sie durch den Flaschenhals passen. Dann fülle ich die so genannten Braunflaschen (2,5 Liter Inhalt) mit je einem Gewichtsanteil Propolis und zwei Anteilen 70%igem Alkohol. Täglich wird dieser Ansatz für einige Minuten gerührt, wodurch sich die Propolis auflöst. Danach wird die Lösung nur noch gefiltert, falls möglich unter Druck durch ein Mikrofilter. Die Lösung muss immer mit Alufolie abgedeckt bleiben, damit der Alkohol nicht verfliegt. Abgefüllt wird die Lösung in braune Tropfflaschen, sie sind beim Imkereibedarf erhältlich. Die Flaschen müssen kühl und dunkel gelagert werden. Propolis ist innerlich und äußerlich anwendbar, hilft gegen vielerlei Wehwehchen! Bei mir in der Familie ist sie darum ein Hausmittel. Genaueres erfährt man aus den Büchern von Herold: Heilwerte aus dem Bienenvolk und Potschinkowa: Bienenprodukte in der Medizin. Im anheimelnden Kerzenschein Bienenwachs wird für mehrerlei Dinge, die wir täglich benutzen, verwendet. Hier und da gibt es Anfragen vom Tischler oder Möbel-Restaurator, sogar vom Gemälde-Restaurator in einem Museum. Auch für Batikarbeiten wird das Wachs verwendet. Die Kerzenindustrie benötigt nur noch wenig Bienenwachs. Genau hier liegen Möglichkeiten offen für kreative Imker und Imkerinnen. Die Kerzenherstellung macht nicht nur Spaß, sie verbreitet im Hause auch einen angenehmen Duft. Und dann, bekanntlich ist der Verkauf von selbst gefertigten Kerzen lukrativ. Kerzen zu drehen für den großen Markt, das muss schon mit Bedacht vonstatten gehen. Leicht kann es vorkommen, dass die Mittelwand nicht stramm genug gewickelt wird oder der Docht nicht die richtige Stärke und Richtung hat. Wenn man den Docht genau ansieht, erkennt man an dem Geflecht den Buchstaben V, er muss nach oben gerichtet offen sein, damit beim Abbrennen das Wachs in den Docht hineinläuft. Entsprechend der beabsichtigten Stärke der Kerze wickelt man beim Drehen eine oder mehrere Mittelwände (Platten) übereinander (Länge der Platte 57 cm, Breite 10 oder

Bienenrudi’s Monatshinweise Oktober

HEIDEHONIG vorerst noch stippen. Imker, die mit ihren Völkern in die Heide wanderten, haben noch alle Hände voll zu tun. Dieser begehrte Honig fordert Höchstanstrengung von Bienen und Imker. In die selten gewordenen Heideflächen dürfen nur starke Einheiten verbracht werden. Während in der Tannentracht die Völker an der Schwarzsucht erkranken, bleiben in der Heide die Flugbienen im Netz der vielen Spinnen hängen und kehren nicht mehr heim. Darum ist folgendes vom Heidewanderer zu bedenken: Völker, die in der Heide ihren Dienst getan haben, taugen nicht für die Frühjahrs- und Rapstracht. Sie sind einfach zu schwach. Es sei denn, der Imker wandert im September frühzeitig zurück zum Heimstand. Möglichkeiten zur Verstärkung um diese Zeit sind denkbar. Von Vorteil ist natürlich auch, die Heidevölker durch neu aufgebaute Wirtschaftsvölker zu ersetzen. Wie auch immer der Bienenhalter sich entscheidet, für die Einwinterung vorgesehene Heidevölker müssen nach der Abschleuderung sofort aufgefüttert werden. Nach ausgelaufener Brut ist eine zweimalige Varroabehandlung vorzunehmen. Honig aus der Besenheide Gewiefte Imker wissen genau, wann es sich lohnt, in die Heide zu wandern. Ich drücke für die Heide die stärksten Völker auf jeweils zwei Räume ohne Absperrgitter zusammen. Wer Wert legt auf Scheibenhonig, kann noch Rähmchen mit Anfangsstreifen einhängen. Hierfür gibt es auch spezielle Sektionen beim Handel zu kaufen. Man braucht dann die Portionen nur noch in dünner Folie einzuwickeln und das Gewicht festzustellen. Im vorigen Jahr, nach viel Regen im Frühjahr, gab es wieder einmal eine gute Heidehonigernte. Ein Mehraufwand an Arbeit bei der Gewinnung dieses Lebenselixiers erfordert nochmals die ganze Kraft der Imkerfamilie. Heidehonig muss nach der Entdeckelung vor dem Schleudern erst noch gestippt werden. Ein normales Doppelsieb reicht zum Sieben voll aus. Reiner Heidehonig (bei uns aus der Besenheide) wird nach ein bis zwei Tagen abgeschäumt und in Gläser gefüllt. Dieser Honig kandiert nicht, sondern geliert wie Marmelade und ist streichfähig. Sollte ein Anteil Sommerhonig dabei sein, muss der Honig auf jeden Fall gerührt werden. Günstig ist, wenn man eine Rührspirale besitzt, die dem Durchmesser des ganzen Hobbocks entspricht. Dieser Vorteil ergibt sich auch, wenn Honig „geimpft“ werden soll. Es kann so sein, dass nicht aller frisch geschleuderter Honig auch gleich gerührt wird. Um aber diesen Honig feinsteif abzufüllen, muss er zuerst gänzlich aufgelöst werden. Dann nimmt man einen schon gerührten, nicht ganz aufgelösten Honig (etwa zehn Prozent) und mischt ihn unter den abzufüllenden. Ich habe immer eine bestimmte Menge feinkandierten Honig in kleinen Eimern vorrätig. Letzter Weiselaustausch Was ist jetzt, nach der Heide, noch alles möglich? Völker, deren Stärke und Leistung nicht befriedigen, können noch mit einem Ableger vereint werden. Die alte Königin wird herausgenommen und der Ableger über Zeitungspapier aufgesetzt. Auch stärkere Völker, deren Weisel alterswegen ausgewechselt werden muss, erhalten eine neue Königin, sie wird in einem Käfig unter Zuckerteig zugesetzt. Nachschau erfolgt erst wieder im nächsten Frühjahr. Umweiselungen jeder Art können im Oktober fast immer ohne Verlust durchgeführt werden. Jetzt ist auch höchste Zeit für den wohlverdienten Familienurlaub! Da nun alle Völker versorgt sind, sollte man von allem ein bisschen Abstand nehmen, bevor es an die Vermarktung geht. Wer im Urlaub „imkerlich gesehen“ nicht ganz abschalten will, dem empfehle ich eine Erholung unter seinesgleichen. Ein Hamburger Unternehmer organisiert Reisen in den Süden mit imkerlichem Programm. Man trifft sich mit Imkern und Imkerinnen und hat die Möglichkeit, jeweils vor Ort ganz nach Belieben zu fachsimpeln. Auf Drängen meiner Frau Fahren wir schon zum drittenmal mit, ich gebe hierzu gern Auskunft. Korrekte Preisgestaltung Irgendwann versucht jeder mal, in die Direktvermarktung einzusteigen. Gibt es dann eine größere Ernte, bricht womöglich gleich Panik aus: Der Gedanke, auf dem Honig sitzen zu bleiben, verführt dazu, unter dem üblichen Preis zu verkaufen. Auch die Möglichkeit, Honig gleich unter Preis anzubieten, um auf den Markt zu kommen, ist gegeben. Aber dieser Weg ist falsch und für die Imkerschaft, zumindest in der näheren Umgebung, vielerseits nachteilig. Die Erfahrung lehrt, dass dadurch kein Glas Honig mehr als erhofft abgesetzt wird. Meist verkauft der Imker auf Grund seiner lokalen Lage (entfernt vom Tourismus oder von Ballungsgebieten) ohnehin schon unter Preis, das sollte ein jeder bei seiner Preisgestaltung bedenken. Oft genug kommt es vor, dass ausreichend Honig von einem Kollegen zugekauft werden muss, um die Kundschaft zu halten, und spätestens dann merkt man, welcher Fehler mit dem Dumpingpreis begangen wurde. Übrigens: Honig einmal länger zu lagern bringt mehr Zinsen als manche Spareinlage. Viele Laien, aber auch Imker, sind der Meinung, dass mit dem Verkauf von Honig alles Imkern erledigt ist. Dem ist nicht so. Nachfolgend möchte ich auf Vermarktungsmöglichkeiten hinweisen, wodurch sich die Rendite noch steigern lässt: Honig – von Imker zu Imker (Tausch oder Kauf bei Überschussproduktion) Honigversand Pollen – wird zugekauft Met (Honigwein) – Eigenherstellung Bärenfang – Eigenherstellung Propolis – Verkauf nur bedingt möglich (Jungfern-) Wachs – für Batikarbeiten und zum Restaurieren von Gemälden und Möbeln in Museen und Tischlereien Kerzen – Eigenherstellung (auch zugekaufte Wachsartikel) Präsentkörbe – Zusammenstellung nach Wunsch Wenn diese Produkte auch erst nach einiger Erfahrung angeboten werden können, kann doch der Jungimker mit dem Verkauf von Bienenmaterial wie Königinnen, Ableger, Kunstschwärme und Wirtschaftsvölker schon bald beginnen. Einnahmen versteuern Sicherlich gibt es noch eine Menge Produkte, die für die Vermarktung von Interesse sind, aber damit befinden wir uns schon beim gewerblichen Handel. Wir Honigproduzenten sind Selbsterzeuger und dürfen für einen Weiterverkauf nicht mehr als eine bestimmte Obergrenze unseres Handels von anderen Produzenten übernehmen. Als Selbsterzeuger für Honig gehöre ich zur Landwirtschaft. Das Finanzamt hat 1999 neue Einheitswerte zur Besteuerung für die Bienenhaltung festgesetzt. Man muss wissen, dass in der Landwirtschaft ein Steuerfreibetrag gegengerechnet wird und somit der Imker mit bis zu einhundertundsechsundsechzig Bienenvölker für das Finanzamt nicht von Interesse ist. Aufzeichnungen über die jährlichen Ein- und Ausgaben sollten aber auf jeden Fall festgehalten werden. Man hat ja überall „Freunde“. Für die Vermarktung, insbesondere für den Honig, gilt eine wichtige Voraussetzung: das Bekanntsein. Ich lasse keine Möglichkeit aus, um im öffentlichen Verkehr dabei zu sein, bei Ausstellungen und anderem mitzuwirken. Es gibt ansprechende Plakate vom D.I.B., die man auf Spanplatten kleben kann. Auch Prospekte usw. auf weißen Styroporplatten geben ein sehr schönes Bild. Der Milchmann, der mancherorts noch von

Bienenrudi’s Monatshinweise für September

Nun endet die Spätsommerpflege Aufkleber geben Auskunft Der Kunde heute kauft seinen Honig ebenso mit dem Auge, wie er auf den Preis schaut. Darum wird bei mir jedes Glas bei der Abfüllung gegen das Licht gehalten. So erkennt man nicht nur letzte Unreinheiten, man sieht auch, ob ein Glas vielleicht beschädigt ist oder äußerlich nicht so ganz sauber. Das kommt schon mal vor. Nach dem Abfüllen und dem Abwiegen mittels einer geeichten Waage bleibt der Honig noch etwa ein bis zwei Tage stehen, er wird dadurch etwas fest, und man hat noch mal die Oberschicht im Blick, so wie der Käufer sie dann sieht. Der Glasrand darf beim Zuschrauben und Etikettieren nicht mit Honig beschmiert werden. Alle diese kleinen Verrichtungen und Handgriffe sind schon, das darf man wohl annehmen, Routinesache. Das Etikett wird über eine Rolle, die mit Teflon beschichtet ist und sich zur Hälfte im Wasserbad dreht, mit Feuchtigkeit benetzt. Da der Wasserfilm sehr dünn haften bleibt, ist es von Vorteil, das Etikett zweimal anzufeuchten. So bleibt es sofort am Deckel und Glas kleben. Mit einem Trockentuch glatt und einigermaßen trocken gewischt, wird das Gebinde zur Seite gestellt. (Bei den alten Deckeln aus dem Rücklauf muss mit einem Klebestift nachgeholfen werden, damit die Banderole kleben bleibt.) Die Etikettierrolle ist eine der besten Erfindungen aus den letzten Jahren. Jetzt sind bei mir im Schnitt in fünf Minuten zwölf Gläser fertig. Das Etikett sollte nicht nur wegen der gesetzlichen Kennzeichnungspflicht des Produktes ans Glas geklebt werden, es ist für mich einfach die billigste Werbung, die es für meinen Honig gibt. Oft werde ich gefragt, wo man mich erreicht, wenn man mal ein Glas nachkaufen möchte. Ein Hinweis auf die Banderole ist die Antwort. Die Loskennzeichnungspflicht für Direktvermarkter ist kein großer Arbeitsaufwand. Die selbst geerntete oder zugekaufte Honigmenge (Eingang) wird mit einer fortlaufenden Nummer in einer gesonderten Liste eingetragen. Die etikettierten Gläser (Ausgang) werden, je Abfüllung als eine Charge, ebenfalls mit einer neuen fortlaufenden Nummer in einer zweiten Liste notiert. Einen wichtigen Nebeneffekt hat diese Aufzeichnung: Ich weiß, was ich nach dem Schleudern an Vorrat stehen habe, bin ebenso auch über meinen Bedarf an Honig informiert. Nach einigen Jahren weiß ich, welche Honigsorten gefragt sind und welche icht. Da beim Eingang zugekaufter Ware auch der Name mit notiert wird, kann ich bei Bedarf auf die jeweilige Person zurückgreifen, um vielleicht Nachschub anzufordern. Ich möchte diese Notierungen jedem Vermarkter nur empfehlen. Bei evtl. Beanstandungen (seitens staatlicher Kontrolle) würde sonst bei einer Nichtbeachtung der Loskennzeichnungspflicht mein gesamter Honig aus dem Verkehr gezogen. Anzeigepflicht einhalten Je nach Verlauf können Krankheiten der Honigbiene die Völker mehr oder weniger schädigen, Totalverluste zur Folge haben und die Existenz eines Berufsimkers gefährden. Oftmals handelt es sich um so genannte Faktorenkrankheiten, die von Außenfaktoren beeinflusst und gesteuert werden. Starke Völker, schneller Bienenumsatz, reger Wabenbau und Sauberkeit auf allen Ständen und im Betrieb sind die beste Vorsorge. Honig darf nicht, selbst eigener sollte wegen Faulbrutsporen nicht an die Bienen verfüttert werden. Ein Zukauf von Bienen- und Wabenmaterial aus unbekannten Beständen ist ganz zu vermeiden. Bei Auftreten oder Verdacht einer anzeigepflichtigen Bienenseuche sind, wie vorgeschrieben, Meldungen zu machen und Untersuchungen einzuleiten. An Lehrgängen zum Thema „Krankheiten der Honigbiene“ müsste jeder Imker unbedingt teilnehmen. Schon das genauere Wissen um eine Bienenkrankheit kann sich in der Betriebsweise sehr wohl vorbeugend auswirken. Es wird unterschieden zwischen Brutkrankheiten und Krankheiten der erwachsenen Biene. Erwachsene Bienen können sich nicht an den Brutkrankheiten anstecken, sie aber wohl übertragen. Obgleich die Faulbrut zur Zeit in aller Munde, ist nicht jeder Stand von ihr befallen. Gewiss ist aber, dass wir die Milbe haben, und wir sind sie noch lange nicht wieder los. Sie hat maßgeblich Anteil an den Faktorenkrankheiten. Wer der Milbe nicht den nötigen Respekt einräumt, wird nicht viel Freude an der Bienenhaltung haben. Meine Devise dazu: Ich will Bienen halten, also muss ich diesen Parasiten bekämpfen. Den Milben auf der Spur bleiben Die Varroamilbe kommt sowohl in der Bienenbrut wie auf der erwachsenen Biene vor. Sie ist keine Krankheit, sondern ein Schmarotzer, der von der Biene, von deren Blutflüssigkeit lebt. Selbst wenn ein Volk ohne Milben wäre, käme von außen schon bald ein neuer Befall. Wir kennen die Lebensgewohnheiten der Milbe und wissen, dass wir sie nicht ausrotten können, sondern nur in ihrer sprunghaften Entwicklung bremsen, um so den Milbenbestand je Bienenvolk möglichst niedrig zu halten; schlimmstenfalls bricht mit Sicherheit das Volk zusammen. Dazu braucht es aber nicht zu kommen. Wir haben für eine Behandlung nicht nur geeignete Medikamente, sondern können auch zusätzlich biologisch eingreifen durch Drohnenbrutentnahme, Ableger- und Kunstschwarmbildung bzw. durch eine erste Anwendung der Ameisensäure, nmittelbar vor Fütterungsbeginn.Heilmittel gegen Bienenkrankheiten sind bei uns verboten. Mit der Bekämpfung der Varroa macht der Gesetzgeber eine Ausnahme. Dort, wo keine staatliche Bezuschussung erfolgt, entstehen erhebliche Kosten. Dies schlägt vor allem für Anfänger zu Buche, auch beim Hobbyimker, was wiederum bei der Vermarktung des Honigs berücksichtigt werden sollte. Meine Varroabekämpfung übers Jahr sieht folgendermaßen aus: Während der Saison: Entnahme von Drohnenbrut, zwei Waben im Wechsel, sie werden umgehend eingeschmolzen. (Drohnenzellen werden bis zu 10 mal häufiger befallen als Arbeiterinnenbrut!) Nach der Frühtracht: Kunstschwärme oder Ablegerbildung Nach der Sommertracht: Kunstschwärme, erste Behandlung mit AS Nach der Auffütterung: Zweite AS -Behandlung (ein Arbeitsgang in Verbindung mit dem Abräumen der Futtergeschirre) September: Dritte AS -Behandlung (meist nicht mehr nötig). Bei jeder AS- Anwendung sollte die Temperatur nicht unter 12 und nicht über 25 °C liegen, um eine zu langsame bzw. zu schnelle Verdunstung zu vermeiden. Anfang Dezember: Einmalige Behandlung mit Perizin, als systemisches Sprühmittel, Temperatur nicht unter 5 °C. Völker aus der Heide werden zweimal behandelt. Varroa – Befall berechnen Da Perizin (nach der Honigraumabnahme) als Letztes eingesetzt wird, besprüht oder eingeträufelt, bei absoluter Brutfreiheit, muss gleich nach der Honigentnahme mit AS vorbehandelt werden. Diese Säure wirkt auch durch die Zelldeckel auf die Milbenbrut, es werden dort auch deren Stamm-Mütter abgetötet. Die Bienen im Volk nehmen durch die Säuredämpfe keinen Schaden. Aber durch die saugenden Parasiten in den Zellen wird die Bienenbrut geschädigt: Häufig schlüpfen verkrüppelte Jungbienen. Auf allen Ständen werden stichprobenweise – wenn

Bienenrudi’s Monatshinweise August

Ich hoffe stark, dass alle Bienenfreunde in diesem Jahr schon eine mittlere bis gute Honigernte hatten oder noch haben! Das Bienenjahr endet mit hohen Anforderungen Die angenehmste Arbeit im nun ausgehenden Bienenjahr ist das Honigschleudern. Ich habe Anfänger kennengelernt, die hatten schon eine perfekte Imkerausrüstung, bis hin zur Schleuder, aber noch kein einziges Bienenvolk. Einen Rat möchte ich allen Jungimkern und Lesern ans Herz legen: Die Beute mit dem Bienenvolk, sie allein bringt den Honig, nicht aber die Schleuder oder etwas anderes in der Imkerei. Es findet sich immer ein Kollege oder Pate, der gern bereit ist auszuhelfen, da man selbst ja auch hilfsbereit ist. Das ist der Springpunkt, sich größere Kosten zu ersparen, gerade in der Anfangsphase. Den Frühtrachthonig ernten wir, schon meist zusammen mit dem Raps, Ende Mai bis Anfang Juni, für die Sommertracht ist Ende Juli letzter Termin zum Schleudern. Es sei denn, dass die Ernte durch ungünstiges Wetter bis in den August hinein verzögert wird. Während bei Fernwanderungen die Möglichkeit für eine Schleuderung am Standort nicht immer gegeben ist, dürfte es für diese Arbeit daheim keine hindernden Umstände geben. Die Honigwaben werden in dafür bereitgehaltenen Leerzargen zum Schleuderraum herangeholt. Bei kühler Witterung sollte man den Raum zuvor schon etwas heizen, ggf. mittels eines Defrosters. Der Honig findet so schneller seinen Weg durch die Siebe. Im Schleuderraum wird der gesamte Ertrag zum Klären zwischengelagert. Gleich nach der Schleuderung . . . Sollten noch junge begattete Königinnen vorhanden sein, werden die für Kunstschwärme nötigen Bienen von den Waben abgefegt, andernfalls schlägt oder fegt man sie neben dem Stand einfach auf den Boden, sie fliegen zurück bzw. betteln sich ein. Am Tag der Honigentnahme werden die Völker auch schon gegen die Varroamilbe behandelt, bei mir mit Ameisensäure (AS). Schwammtücher, wie LIEBIG es empfiehlt, werden im leeren Honigraum auf die Rähmchen gelegt. Dann träufelt man mit einer Dosierflasche, z. B. Perizinflasche, je besetzte Zarge 20 ml 60%ige AS auf so ein Schwammtuch. Da die Milbe mit dieser Konzentration nicht fertig wird, ihr also erliegt, findet hiermit schon mal eine erste Dezimierung statt. Es ist auch vom Preis her gesehen eine günstige Bekämpfungsmaßnahme. Das Schwammtuch wird am nächsten Tag wieder entfernt, damit die Bienen es nicht abnagen und durchs Flugloch hinaus entsorgen. Mit diesen ersten Arbeiten wird bei mir die Auffütterung verbunden. Während früher mühselig Zucker aufgelöst und gerührt werden musste, bekommt man heute Zucker in Flüssig- und Teigform zur Fütterung angeboten. Um sich einen Preisvorteil zu verschaffen, schließt man sich beim Einkauf dafür einer Sammelbestellung an. Dieses Fertigfutter bringt erhebliche Vorteile. Ich spare viel Zeit, da kein Zucker aufgelöst werden muss. Es gibt keinen Abfüllverlust aus den Zuckersäcken oder Tüten, ebenso wenig oder keinen Restmüll. Und dann: Ein nicht angenommener aufgelöster Zucker kann in Gärung gehen, während das fertige Flüssigfutter eine hohe Konzentration hat und sich somit lange hält. Futtervorrat und Winterbienen Kunstschwärme und Ableger werden weiterhin mit flüssiger Nahrung versorgt. Die Wirtschaftsvölker auf den Außenständen erhalten ein Paket mit Teigfutter, somit hat man weniger Fahrten. Immerhin liegen in meiner Imkerei einige Außenstände bis zu zwanzig Kilometer entfernt. Das kostet Zeit und Sprit. Nach der Abschleuderung wird gleich mit der Auffütterung begonnen. Das täuscht eine Tracht vor, und die Königin bleibt in Eiablage. Schließlich sollen doch viele Winterbienen erzeugt werden! Sie entstehen ab Juli durch eine besondere Wirkung des Juvenilhormons, das die Bienen länger am Leben erhält. Dies sind Erkenntnisse aus der Forschung der Wissenschaftler, wir Leihen nehmen sie zur Kenntnis. Die Winterbienen sind es, die den ersten Nektar im Frühjahr sammeln. Wartet der Imker mit dem Füttern, so legt die Königin keine Eier mehr, sie ist dazu dann auch später bei einer vielleicht kurzzeitig günstigen Wetterlage nicht mehr zu bewegen. Logisch, dass dann im Frühjahr das Bienenvolk entsprechend kleiner auswintert. Das Nichtfüttern, liebe Imkerfreunde, ist keine artgerechte Tierhaltung und müsste dann eigentlich auch bestraft werden. Oder? Die Fütterung mit Teig sollte ohne besondere Vorkehrungen im Honigraum erfolgen. Flüssigzucker kann in einem einfachen Eimer, mit etwas Streu als Brücke für die Bienen, ebenfalls im Honigraum dargereicht werden. Wenn man etwas süße Flüssigkeit außen am Eimer verstreicht, dann finden die Bienen die Quelle schneller. Wer dennoch nach alter oder einer anderen Methode auffüttern will, sollte auf jeden Fall die Lösung Zucker Wasser mit 3 : 2 ansetzen. Mitte September muss jegliche Fütterung abgeschlossen sein. Honigbehandlung, bei mir Die Vermarktung meines gesamten erzeugten Honigs erledige ich in unserem Imkerglas. Die Aufmachung Glas und Etikett ist ansprechend, die Richtlinien des D.I. B. sind überzeugend auch für den Verbraucher. Dieser vom Imkerbund geforderte hohe Qualitätsanspruch ist gerechtfertigt: Der Honig muss reif sein. Er darf nicht zu stark erhitzt werden, nachweisbar durch den MF-Wert; ab 40 °C werden wichtige Inhaltsstoffe geschädigt! Die Angaben auf dem Etikett müssen stimmen. Bei kleinen Mengen an Honig dürfte es keine besonderen Erschwernisse mit dem Rühren und dem Abfüllen geben. Aber, liebe Imkerfreunde, wenn die nötige Erfahrung fehlt, kann es schon mal vorkommen, z. B. beim Raps, dass der Honig zum Abfüllen schon zu steif geworden ist. Dann muss er neu aufgelöst werden. Sofern er schon mal behandelt wurde, genügt jetzt ein nochmaliges Rühren von zwei bis drei Stunden. Soll Honig wieder aufgelöst werden, so geschieht das bei größeren Mengen, gerade auch in der Winterszeit, am besten in einem Wärmeschrank. Um Kosten für so einen Schrank zu sparen, stellt man ihn wie folgt selbst her: Ein ausgedienter hoher Kühlschrank, innen möglichst mit Niro oder Alu, wird ausgeräumt. Im oberen Teil an der Decke wird ein Ventilator für die Luftumwälzung angebracht. Etwa 10 cm tiefer baut man ein Rost- oder Lochblech ein, wenn möglich ein- und ausschiebbar, darunter einen einfachen Defroster, der über ein Relais von außen her regulierbar ist. Zusätzlich wird auch von außen her die Temperatur mittels Thermometer mit Fernfühler überwacht. Damit die Kaltluft gut entweichen kann und eine noch bessere Luftumwälzung stattfindet, werden an oberster Stelle in die Rückwand mehrere Löcher, etwa 12 mm weit, gebohrt. (Diese Bauanleitung liest sich schwerer, als die auszuführende Arbeit getan ist; sie lohnt sich!). Für die Freunde der Segeberger Beute gibt es eine

Bienenrudi’s Monatshinweise Juli

Das Schwärmen, wem zugute? Immer war und bin ich enttäuscht, wenn über ein Thema nicht gerade dann berichtet wird, wenn die Arbeiten dafür anfallen. Nun geht es mir hier fast ebenso. Dem Jungimker bzw. Anfänger empfehle ich deshalb, für aktuelle Belange und Fragen, auch schon mal vorausschauend, einen Paten zu Rate zu ziehen. Und in der nächsten Ausgabe liest man dann nach, ob richtig gearbeitet wurde oder ob noch etwas zu verbessern ist. Etwa unterlaufene Fehlgriffe werden sich manchmal erst im nächsten Jahr wieder gutmachen lassen. Raps, das Schwärmen … Honig, etwas Besonderes? Ich meine ja. Schauen wir zeitlich noch mal zurück. Es mag allgemein an der aufsteigenden Entwicklung der Natur im Frühjahr liegen, dass sich die Völker so gut entwickeln, so sprunghaft stark werden, wie gerade im Raps. Da heißt es aufpassen. Die Königin „stiftet“ auf Hochtouren! Ganze Brut- und Pollenbretter entstehen. Die Ammenbienen nehmen überhand, es kommt zum Futterstau. Raumenge entsteht, und freie Zellen für die Eiablage gibt es immer weniger. Das kann nur eines zur Folge haben: Das Bienenvolk wächst dem Höhepunkt in seiner Entwicklung entgegen und will sich teilen, also nichts anderes als schwärmen. Nun muss man auf der Hut sein, schon gar nicht krank werden, sonst hat man das Nachsehen. Die Bienenvölker warten nicht, sie schwärmen einfach! Über vorbeugende Maßnahmen zur Schwarmverhinderung wurde im Hinblick auf die Bildung von Ablegern und Sammelbrutablegern (bzw. Starter) bereits. Was wird aber, wenn doch einige Völker schwärmen, sich teilen wollen? Oder was ist, wenn ein Imker gar nicht vermehren will, aus welchen Gründen auch immer? Wenn das Bienenvolk im Schwarmdusel ist, kostet es den Halter viel Honig. Die Bienen werden dann absolut sammelfaul. Hier lässt sich auf einfache Art Abhilfe schaffen. Dem Schwarm vorbeugen Das erlösende Wort heißt DEMAREE-PLAN, aufgearbeitet und verfeinert nach Imker Hölzer aus Leverkusen. Es ist eine Brutdistanzierung bzw. Brutreduzierung innerhalb des Bienenvolkes, bei Fernwanderungen, beim Überbrücken von Urlaub oder Zeitmangel u. a. eine ideale Methode, natürlich auch zur Schwarmabwendung. Bis auf zwei Brutwaben wird die gesamte Brut in eine neue Zarge übergesetzt. Ist sie damit nicht ganz gefüllt, werden ausgebaute Waben und Mittelwände dazu gehängt. Alle Königinnenzellen entfernen! Im alten Brutraum verbleiben eine offene und eine verdeckelte Brutwabe als Kern. Dazu kommen ausgebaute, schon mal bebrütete Waben. Nochmals, alle Weiselzellen müssen beseitigt werden. Wird eine Zelle übersehen, dann war möglicherweise alle Mühe umsonst. Die neue Zarge mit den Brutwaben setzt man als Erweiterung über den Honigraum auf. Was wurde erreicht? Die Königin in ihrem Brutraum unten erhält durch diesen starken Eingriff viel Platz für neue Brut, die bald den Ammenbienen den Futtersaft abnimmt. Die Jungbienen ziehen dann zur entfernten Brut in die aufgesetzte Zarge. Der Schwarmdusel im Volk erlischt Schwarmköniginnen, die im oberen distanzierten Brutkörper evtl. doch noch zum Schlupf kommen, laufen sich über dem Absperrgitter tot. Dieser beschriebene Eingriff wirkt für die Bienen radikal und sollte spätestens dann vorgenommen werden, wenn schon verdeckelte oder noch nicht ganz verdeckelte Weiselnäpfchen vorhanden sind. Berücksichtigen muss man dabei aber auch, also beim Umsetzen der Menge der Brutwaben, die Volksstärke in Bezug auf Kälterückschläge, evtl. nicht alle Brutwaben zu distanzieren. Wenn beispielsweise nur ein paar Spielnäpfchen vorhanden sind, reicht es schon aus, wenn drei bis vier Brutwaben nach oben gesetzt werden. Besser ist, dass alles, was dem Schwarmvorbeugen dienen soll, möglichst bereits dann durchgeführt wird, wenn noch keine deutlichen, sich bald auswirkenden Schwarmabsichten wahrnehmbar sind, denn bis dahin hat man noch keinen Honigverlust, der Sammeleifer der Bienen bleibt ungebremst. Ist also noch keine Schwarmtendenz zu erkennen, dann kann man bereits vorbeugend distanzieren, wie beschrieben. Da setzt man die erstellte (volle) Brutzarge als neue Einheit direkt über das Absperrgitter und darüber dann den Honigraum. Der Wärmehaushalt bleibt erhalten. In der Regel ist damit die Schwarmstimmung für die laufende Saison überwunden. Bienenfreunde, die noch mit dreietager Blätterstöcken imkern, können ebenfalls mit dem Demaree-Plan arbeiten. Sie müssen halt einmal öfter die Brut umhängen. Eine andere Methode, mit oder ohne Absperrgitter praktizierbar, ist die Bildung eines Fluglings. Hierzu benötigt man zusätzlich zur Beute ein Zwischenschied mit eigenem Flugloch. In eine leere Zarge werden Mittelwände und am Rande jeweils eine ausgebaute Wabe (Kletterwabe) gehängt. Nötigenfalls, je nach Witterung, muss eine volle Honigwabe als „Notgroschen“ mit hinein. In der Mitte verbleibt eine Wabengasse. Das Wirtschaftsvolk (oder „Muttervolk“) wird nun bis auf den Unterboden zur Seite gestellt. Auf den verbliebenen Unterboden kommt die neu ausgestattete Zarge, in die Wabengasse eine offene Brutwabe mit jüngsten Maden. Das Zwischenschied wird aufgelegt, aber mit dem Flugloch in umgekehrte Richtung. Das Muttervolk oben drauf und fertig. So einfach geht es zu in der Bienenhaltung, denn: Das Muttervolk verliert seine Flugbienen allesamt, es werden alle Königinnenzellen ausgefressen, die intensive Arbeit des Ausbrechens der Zellen bleibt einem erspart. Der Flugling in der neuen Zarge zieht sich eine neue Königin heran, es werden Mittelwände ausgebaut, und der Sammeltrieb der Bienen bleibt erhalten. Was wollen wir noch mehr? Diese Methode beinhaltet aber auch ein Risiko: das Wetter. Flugwetter muss unbedingt vorhanden sein, ansonsten fliegt sich das Muttervolk nicht kahl genug, und die Schwarmstimmung klingt nicht ab. (Also für die normale Wanderimkerei nicht geeignet, da zeitlich kaum durchführbar, es sei denn, der Urlaub wird mit in Anspruch genommen.) Bienen tragen keine Tracht ein, Mittelwände werden nicht ausgebaut, im schlimmsten Fall kommt es dann bei anhaltend schlechtem Wetter zur Räuberei. Fluglinge dürfen also nur bei wirklich gutem Flugwetter gebildet werden, und dann am besten nur vormittags. Bei guter Tracht muss der Flugling (unterm Schied) evtl. um einen Honigraum erweitert werden. Nach neun Tagen Zellen bis auf eine ausbrechen. Eine schön ausgebaute, „behämmerte“ Zelle in mittlerer Größe sollte stehen bleiben. Die geschlüpfte Königin (aus guter Abstammung) kann zur Begattung kommen, und schon hat man ganz nebenbei einen neuen Ableger, der nach Abschleuderung mit einem neuen Deckel versehen wie andere Ableger behandelt werden muss. Man bedenke, dass dieses neue Volk zuerst noch an Bienen abnimmt. Wird die Königin nicht begattet, wird einfach rückvereinigt, indem man den Flugling kurz abliegen lässt und dann auf das Muttervolk setzt. Das gilt natürlich nicht, wenn Drohnenbrut vorhanden ist. In diesem Falle werden alle Bienen

Bienenrudi’s Monatshinweise für Juni

Alle zwei Jahre eine neue „Regentin“ Vom Wetter abhängige Zucht Wenn Königinnen ausfliegen, ist gutes Wetter. Das trifft natürlich nicht immer zu. Bei schlechterem Wetter lässt sich kaum eine Königin zum Begattungsflug aus ihrer Behausung locken. Also auch in der Zucht sind wir von „Petrus“ abhängig. Eine Begattungsquote von 75–80 % ist als jährlicher Durchschnitt akzeptabel. Darüber hinaus kann man schon von Glück reden. Um das Risiko Wetter und den Begattungserfolg ein wenig zu steuern, rate ich zur Königinnenzucht in mehreren Schüben. Dann tut’s nicht so weh, wenn mal eine ganze Serie dahin ist. Auch Trachtwetter ist nicht günstig. Schnell werden die Zuchtzellen überbaut oder sogar ausgebissen. Darum mein Rat: Zuchtbeginn möglichst immer bei weniger sonnigem Wetter, wenn der Himmel bedeckt ist. Jeder Imker sollte sich bestes Bienenmaterial beschaffen, die Biene ist eben das wichtigste Betriebsmittel. Da heißt es, höchsten Anforderungen nachzukommen. Im Zuge von Umsiedlungen und Kultivierungsmaßnahmen, sogar einer gewissen „Landflucht“ der Stadtbevölkerung, gibt es immer mehr Bienenstände in ländlichen Ortschaften. Auch dort benötigt der Imker friedfertige Bienen. Sie sind schon mal einfacher und schneller zu behandeln. Dazu gehört ein fester Wabensitz, nicht nur für das leichtere Suchen der Königin. Und dann: Nur brutfreudige Völker können belastbare Einheiten aufbauen und somit harte, lange Winter gesund überstehen. Starke Kolonien entwickeln einen umfassenden Putztrieb, sie sind auch nicht so krankheitsanfällig. Witterungsrückschläge im Frühjahr wirken sich weniger nachteilig aus, ebenso störende Eingriffe seitens des Imkers. Bienen bedarfsgerecht auswählen Die Korbimkerei bevorzugt auf Schwarmtrieb ausgelesene Bienen, um mit einer größeren Anzahl Völker die Heide ergiebig zu nutzen. Da sie flächenmäßig sehr zurückgegangen und ihr Nektarangebot somit geringer geworden ist, muss der Heidjer als Ausgleich mehr Frühtrachten anwandern. Begünstigt durch die Monokulturen der Landwirtschaft, z. B. Raps, ist das Frühjahr die blütenreichste Zeit. Um bei so einer Tracht nichts zu versäumen, muss auch die Heide-Biene frühzeitig in Brut gehen. Und wer später dann in die Heide wandern will, benötigt zuvor entsprechend Schwärme für den Aufbau junger Völker. – Ausgeprägter Sammeleifer und Findigkeit der Biene sind jene Eigenschaften, die den Ertrag bedingen. Welche Biene bei dem einzelnen Imker auch den Vorzug hat, wichtig ist, dass die für unsere Region wie die für die besonderen Belange der Tracht und beabsichtigter Wanderungen vorteilhaften Eigenschaften ausgeprägt vorhanden sind. Junge Weisel lassen grüßen Sicher ergeben sich nach dem Schlupf der Königinnen schon gleich ein paar Fragen – wohin nun mit ihnen oder, wie kann man sie ohne Schaden einweiseln? Es tut gut, wenn man erwartungsfroh überrascht wird und auf Anhieb nicht weiß, wohin mit den vielen jungen Königinnen, ob begattet oder unbegattet. Da gibt es schon einige Möglichkeiten, zur Unterbringung, aber nicht immer nur sichere. Bei mir werden alle geschlüpfen Weiseln (ich arbeite mit einem Brutschrank) mit der Jahresfarbe und nummeriert gezeichnet. Wenn sie zur Inselbelegstelle sollen, wird das EWK mit einer Schöpfkelle voll Bienen gefüllt. Die Königinnen tauche ich kurz in Wasser, dadurch werden sie träge, werden auch nicht angegriffen; unmittelbar danach lasse ich sie zulaufen. Nach einigen Tagen Dunkelhaft in einem kühlen Raum ist in dem EWK (ein Mini- Kunstschwarm) die Harmonie hergestellt, die Bienen haben angefangen zu bauen. Die Königin ist ab dem Alter von etwa fünf Tagen geschlechtsreif und kann zur Begattung aufgestellt werden. Für die Standbegattung verwende ich kleine Mehrwabenkästen aus Kunststoff. Deren Herrichtung bis zur Aufstellung ist die gleiche wie beim EWK. Generell nach der Begattung wird die Königin einem Ableger oder einem Volk zugesetzt. Man kann auch schon nach der Verdeckelung am fünften Tag oder einen Tag vor dem Schlupf die Weiselzelle in einen Ableger oder in ein Wirtschaftsvolk geben, das bringt eine sichere Einweiselung. – Habe ich aber ein schlechtes Begattungsergebnis oder Königinnenverluste, dann ist der Schaden groß. Bei fehlenden jungen Königinnen bleibt notfalls nur noch übrig das Auflösen von Ablegern oder gar Völkern. Verwendung der Ableger Für den Anfang ist das Verschulen der Zellen direkt in den Ableger oder in das Bienenvolk eine gute und billige Sache. Mehrwabenkästen erfordern einen ziemlich hohen finanziellen Aufwand – aber sie haben auch den Vorteil, dass die Königin nicht sofort entnommen werden muss. Sie kann über mehrere Wochen darin verbleiben und schon auf angesetzte Brut vorgetestet werden. Günstig ist auch, dass ich die Ableger mit ihren Königinnen nach Bedarf herrichten kann und einzusetzen vermag. Zum Beispiel werden in den Ablegern im Raps nach neun Tagen angesetzte Nachschaffungszellen entfernt, und eine begattete Königin (im Käfig) wird zugehängt; er bleibt vorerst verschlossen, an einer Rähmchenoberleiste mittels Draht befestigt. Nach vierundzwanzig Stunden haben die Bienen in diesem Leerrahmen mit Anfangsstreifen meist schon mit dem Wabenbau begonnen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie die neue „Herrin“ annehmen bzw. haben wollen. Ansonsten warte ich noch einen Tag länger. Dann wird der Stöpsel entnommen und durch Futterteig ersetzt. Nach zehn Tagen (erste verdeckelte Brut), aber nicht eher, wird eine Kontrolle auf vorhandene Brut durchgeführt. Ist sie da, braucht dieses kleine neue Volk nur noch unter ständigem Futterstrom gehalten zu werden. Natürlich werden alle Königinnen erst nach der Begattung mit der jeweiligen Jahresfarbe gezeichnet, es sei denn, sie werden zur Insel geschickt, dann ist vorausgehend das Zeichnen zum schnelleren und besseren Erkennung der Weisel vonnöten. – Hervorgehoben sei noch mal gesondert: Die Beweiselung der Ableger aus dem Raps (mit begatteten Königinnen) setzt einen frühen Zuchtbeginn voraus. Das hat allemal seinen Vorzug. Aber fraglich, ob dafür immer die Bedingungen gegeben sind. Kunstschwarm nach Gewicht Des weiteren lassen sich je nach vorhandenen Königinnen Kunstschwärme herrichten. Bei der Ernte nach der Raps- oder Sommertracht werden die Bienen von den Honigwaben in einen Schwarmkasten (oder auch Feglingskasten) abgefegt. Als Alternative und kostengünstig für den Anfänger: Man nimmt ein einräumiges Magazin mit ausreichender Belüftung oder einen Eimer bzw. Hobbock. Im Deckel muss ein Loch für den Trichter vorhanden sein. Die Bienen werden hineingefegt, finden aber nicht wieder hinaus. Wichtig ist auch, dass in den Deckel viele kleine Löcher zwecks Belüftung gebohrt sind! Für die Bemessung eines Kunstschwarms benötigt man eine Waage. Üblich ist ein Nettogewicht im Juni von 1,5 kg, im Juli 2,0 kg und im August von 2,5 bis 3,0 kg. Der Schwarm wird

Bienenrudi’s Monatshinweise Mai

Volksstärke ausgleichen Sobald ich meine Bienen in den Raps umsetze, werden zuvor noch die Völker erweitert. Über dem Absperrgitter wird der Honigraum mit einem Teil Mittelwände aufgesetzt. Bei diesem Arbeitsgang schneide ich erstmals verdeckelte Drohnenbrutwaben für die Varroadezimierung aus, reguliere ggf. auch den Bestand an Futterwaben. Alle Völker werden möglichst gleichmäßig bestückt. Sollten einige in ihrer Stärke vorauseilen, werden zwei bis drei Brutwaben in den Honigraum gegen ausgebaute Waben umgehängt. Das wirkt vorerst schwarmhemmend. Auch eine Verstärkung durch etwas schwächerer Völker kann, sofern nötig, durchgeführt werden. Schröpfen ist schon mal nötig Nun, wo die Bienen im Raps stehen, ist für uns Imker die Arbeitsspitze der Saison gekommen. Schwarmverhinderung, Ablegerbildung, Königinnenzucht, evtl. schon eine Schleuderung aus dem Löwenzahn, leider nicht in jedem Jahr, sind zu bewältigen. Dies gilt auch für den Jungimker mit weniger Völkern. Schließlich muss er sich erst in die Arbeitsmethoden einarbeiten und nötige Erfahrung sammeln, bevor alles in die Gewohnheit übergeht. Bei mir werden die Völker etwa in der zweiten Woche im Raps zwecks Schwarmverhinderung geschröpft. Je nach Volksstärke entnehme ich verdeckelte Brutwaben mit ansitzenden Bienen, aber auch etwas offene Brut. In Ablegerkästen kommen zwei besetzte Brutwaben (mit Futter) und eine Mittelwand. Weiteres Schröpfgut wird in Zargen für die Königinnenzucht als Sammelbrutableger zusammenstellt. In der Regel braucht man noch keinen Honig zu entnehmen. Es werden nur von starken Völkern ganze Honigzargen samt Bienen zu schwächeren Völkern hin ausgetauscht. Die Wirtschaftlichkeit in jeder Imkerei ist zu einem gut Teil von leistungsfähigen Königinnen abhängig. Darum sollte jeder Imker bemüht sein, unter bestmöglichen Bedingungen vitale Weiseln aufzuziehen. Hierfür müssen in jedem Jahr neu aufgebaute Reinzuchtvölker, den Zuchtbedingungen des D.I.B. entsprechend, zur Verfügung stehen. Neuimkern empfehle ich, sich einen sogenannten Paten zu suchen oder sich an den Vereinsvorsitzenden zu wenden; er weiß, wo Zuchtstoff zu haben ist. Auf jeden Fall sollte man mit der Königinnenzucht, in welcher Form auch immer, unbeschwert anfangen. Das Erlebnis, die Freude, wenn die erste Majestät in Eilage geht, lässt sich nur schwer beschreiben. Nur Mut! Die Königinnenzucht muss einhergehen mit Maßnahmen für die Schwarmverhinderung und mit dem Aufbau von Ablegern. Das gilt sowohl für den Klein- wie für den Großimker. Hier heißt es nur, entsprechend der Größenordnung des Betriebes allen nötigen Aufwand nach Zeit und Maß gut vorausschauend und richtig zu bemessen. Ableger für die Zucht Den Sammelbrutablegern, am Heimatstand aufgestellt, werden für die Zucht jeweils zwei Brutwaben entnommen. Der Vorteil der damit gebildeten Brutableger, auch Starter genannt, liegt darin, dass immer elf- bis zwölftägige Bienen mit voll ausgebildeten Futtersaftdrüsen für die Königinnenpflege vorhanden sind. Da auf der einen Seite eine volle Futterwabe (Speckwabe) vorhanden sein muss, wird gegenüber als Deckwabe (Randwabe) eine Pollenwabe eingehängt. In die in der Mitte verbliebenen Wabengasse wird am neunten Tag, nachdem alle wilden Weiselzellen entfernt sind, Zuchtstoff gegeben. Das einfachste wäre, eine bestiftete Wabe von dem besten Standvolk einzuhängen – aber dann könnte man ja auch gleich die Schwarmzellen von den guten Völkern nehmen. Besser ist es, sich Zuchtstoff, zumindest im Anfang der Zucht, auf den bekannten Umlarvtagen zu beschaffen. Oft ist aber auch in den Vereinen gutes Bienenmaterial vorhanden, und man braucht nur einen erfahrenen Kollegen zu bitten, das Umlarven vorzunehmen. Wichtig ist, dass bis zum fünften Tag (Verdeckelung) mit Teig gefüttert wird. Ferner muss das Flugloch mit einem Absperrgitter versehen werden, damit keine fremde Königin zufliegen kann und die angezogenen Zellen ausbeißt. Am fünften Tag nach dem Umlarven werden die verdeckelten Zellen in Käfige umgesetzt (verschult) und auf zwei bis drei Völker zwischen offener Brut im Honigraum verteilt. Diese Bienenvölker, sogenannte Endpfleger, werden bis zu vierundzwanzig Stunden vorher durch Entnahme einer Wabe angemessen vorbereitet, damit sich die Pflege- und Baubienen in der Wabengasse (zwischen offener Brut) sammeln und somit die nötige Brutpflegewärme vorhanden ist. Im verbliebenen Sammelbrutableger bleibt eine Zelle und das Absperrgitter wird wieder entnommen. Steht Tracht bevor, wird diesem starken Ableger ein Honigraum aufgesetzt, um die Tracht voll zu nutzen. Zunächst unbegattete Weisel Sind die Königinnen geschlüpft, werden sie für Ableger, Kunstschwärme, Umweiselung oder für den Verkauf verwendet. Man verschenkt auch schon mal gern eine Königin an einen guten Freund oder Kollegen, der einem mal geholfen hat. Nach dem hier geschilderten Verfahren – es gibt auch noch andere Zuchtmethoden –, arbeiten alle Profis, jedoch mit einem Unterschied: nicht nur mit einem Starter, sondern, ihrem Bedarf entsprechend, mit zwei oder drei und beweiseln diese auch alle fünf Tage neu. Dann müssen natürlich ständig verdeckelte schlupfreife Brutwaben nach-gehängt werden. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass wir bis jetzt nur unbegattete Königinnen zur Verfügung haben, dass von einer Begattung noch nicht die Rede war. Für den lokalen Verkauf werden ja meist auch nicht-begattete Weiseln benötigt. Unser Ziel ist es aber, begattete Königinnen zu erhalten. Darüber in der nächsten Ausgabe mehr. Da wir zur Schwarmvorbeuge Dreiwaben-Ableger zusammengestellt haben, möchte ich kurz auf deren Vorteile und Nutzung eingehen. Für die Verwendung als Begattungsableger hat er die optimale Größe. Gerade für den Verkauf genügen Dreiwaben-Ableger! Mit seiner begatteten Königin lässt er sich einem bedürftigen Volk bei Weisellosigkeit schnell und einfach zugeben, ohne dass viel Wabenwerk bewegt oder entfernt werden muss. Sammelbrutableger müssten im zweiten Arbeitsgang wieder aufgeteilt werden.

Bienenrudi’s Monatshinweise April

Das „Wandern“, nicht nur des Müllers Lust! Die Völker durchlenzen So besagt es ein symbolhaftes altes, leider selten gebrauchtes Wort; dazu erwähnenswert der bekannte Vers: Hurra, der Lenz ist da! Aber handeln dann nach der Devise: Einengen, nur langsam wieder erweitern. Denn das Bienenvolk braucht Wärme und nochmals Wärme! Ein ausgewintertes Volk ist noch lange kein Trachtvolk. In der Regel werden die Völker auf zwei Zargen eingewintert, ansonsten nur in einem Raum. Bis zu zehn Waben müssen die Bienen gut besetzen, dann erhalten sie, jetzt im Frühjahr, eine weitere Zarge untergestellt. Bei Beuten, mit Kunststoff isoliert, dürfte es keine Unterkühlung geben, bei Holzbeuten, sofern das Wabenmaterial größer als DNM, ebenso nicht. Bei kleineren Rähmchenmaßen verlangt das Warmhalten in Holzbeuten schon mehr Fingerspitzengefühl. Der Imker, der eine Standimkerei betreibt, sollte mit dem Erweitern oder mit der zweiten Zarge noch etwas warten. Alle Völker erhalten dann, wenn es soweit ist, im unteren Raum zwei Drohnenwaben, jeweils neben der Deckwabe. Dadurch wird die Königin bei erhöhtem Bruteinschlag förmlich nach unten gezogen. Zu viele Futter- oder geleerte Altwaben werden dem Volk entnommen und durch Mittelwände ersetzt, unter normalen Bedingungen zwei Mittelwände. Die Obstblüte wartet Nach langjährigem Mittel erfolgt bei uns um den 24. April die Wanderung mit den vorbereiteten Völkern in das über 200 km entfernte „Alte Land“ (westlich von Hamburg), zur Obstbestäubung. Für jedes angeforderte Volk erhält man eine Prämie. Es ist eine Mindestanzahl von 6 Brutwaben vorgeschrieben. Der Obstbauer kann die aufgestellten Völker unter Hinzunahme eines Sachverständigen kontrollieren. Es kommen Völker der mittleren Stärke in die Obstblüte, während schwach ausgewinterte Kleinvölker für die Erdbeerbestäubung eingesetzt werden. Stäubeschäden durch Insektizide u. a. kommen ganz selten vor, wenn, dann waren Hohlköpfe am Werk, die sind aber in jeder Branche zu finden. Zumindest die stärksten Völker bleiben für die Zucht daheim. Die Bienen entwickeln sich in der Obstblüte im Allgemeinen sehr gut. So eine Honigernte – wie im letzten Jahr – ist aber selten. Oft gibt es noch Nachtfröste. Damit die Blüte nicht erfriert, werden die Bäume mit Wasser berieselt, ein selten schönes Schauspiel. Der so genannte Eispanzer schützt die Blüten. Meinen Honig aus dem Alten Land habe ich im letzten Jahr am Bieneninstitut untersuchen lassen. Man denkt ja, es kann nur reiner Obsthonig sein. Falsch gedacht. Nach der Sortendeklarierung des D.I.B. ging der Honig als „Frühtracht mit Obst“ an den Endverbraucher. Im Zuge einer eigenen Qualitätskontrolle empfehle ich allen Wanderimkern, zumindest einmal im Jahr eine Honigprobe untersuchen zu lassen. Ich kann somit dem Verbraucher etwas vorlegen, was gut ankommt und auch Vertrauen seitens der Kundschaft erweckt. Während früher die Einteilung der Wanderplätze und Bienenvölker zentral durch den Obstbauversuchsring in York abgewickelt wurde, obliegt seit 1997 so ein Übereinkommen dem jeweiligen Obstbauer und Imker. Von ihnen werden die Bedingungen für eine Aufstellung der Völker vertraglich abgesprochen. Das hat Vorteile. Beide Vertragspartner können sich frühzeitig auf ihre Erwartungen einstellen, bis mindestens zwei Wochen vor der Einwanderung. Die Bestäubungstätigkeit des Imkers mit seinen Bienen ist eine Dienstleistung. Durch einen Vertrag ist sichergestellt, dass die Prämie, das Entgelt, bis zur Abwanderung da ist, wohin es gehört, auf das Konto des Imkers. Seit 1983 schon wandere ich in das norddeutsche Obstanbaugebiet. Meine Obstbauern stimmen immer dem Vertrag zu; er bringt ja gegenseitig Vorteile. Ohne Genehmigung geht es nicht Lange bevor die Wanderung mit den Bienen ansteht, werden die Anträge für die Wandergenehmigung gestellt. Ich kenne seit Jahren die Trachtschwerpunkte, die für mich in Frage kommen. Zeitig im Frühjahr, wenn die Witterung es zulässt, werden die Bienen untersucht und die Wandergenehmigung gleich fürs ganze Jahr eingeholt. Ich bin noch nie ohne Genehmigung, also „schwarz“, gewandert. Sollte wirklich einmal überstürzt ein Verbringen der Bienenvölker anstehen, dann wird dieses mit dem Wanderwart abgesprochen und am Stand entsprechend vermerkt. Der Wanderantrag en bloc (im ganzen) kostet beim Veterinäramt auch nur eine einmalige Gebühr. Und noch etwas, liebe Imkerfreunde: Es gibt Standplätze, die alljährlich von ein und demselben Imker genutzt werden, es sei denn, dieser Bienenfreund setzt durch Krankheit oder anders einmal aus. Hier sollte doch der Wanderwart entscheiden, ob der Standplatz vorübergehend in Anspruch genommen werden kann. Bei einigen Kollegen herrscht immer noch die Meinung vor, wer zuerst kommt, der malt zuerst. In solchen Fällen ist der Wanderwart als verlängerter Arm des Veterinärs gefragt. Kollegialität und vertrauensvolle Gegenseitigkeit müssen gewahrt werden! Mit dem Vorstand zusammen Eine Mitarbeit im Ortsverein sollte für jeden Imker selbstverständlich sein. Denn: Ein Vorstand ist nur so gut, wie es seine Mitglieder sind, der Verein nur so gut wie sein Vorstand! Dem muss man ohne Vorbehalte zustimmen. Oft ist es so, dass die Vorstandsposten von Mitgliedern mit den meisten Völkern besetzt werden. Umgekehrt müsste es der Fall sein, da die so genannten „Kleinimker“ möglicherweise mehr Zeit für die Vereinsarbeit haben. Ist man auf der Vereinsebene bzw. im Vorstand tätig, so hat man eine Verpflichtung gegenüber allen Mitgliedern, in jeder Hinsicht. Es kann nicht angehen, dass die anfallende Briefpost einfach in einen Schuhkarton wandert und Mitglieder gelegentlich gesprächsweise, vielleicht sogar erst vom Nachbarverein her, informiert werden. Mitteilungen des Kreis- oder Landesverbandes, vom deutschen Imkerbund und den Bieneninstituten können von erheblicher Wichtigkeit sein. Ich denke hier an Sammelbestellungen beim D.I.B., an EU-Unterstützungen und Versicherungsangelegenheiten, die über den Landesverband abgewickelt werden müssen, an Varroosebekämpfungsmittel über den Kreisverband u. a. Ich schließe den Berufs- u. Erwerbsimkerbund hiermit ein. Schließlich kommen deren errungenen Vorteile, die bei den Ministerien erreicht werden, auch uns zugute. Die Bewältigung dieser Arbeiten muss gerecht im Vorstand verteilt sein. Oftmals ist auch noch ein Lehrbienenstand zu betreuen, Filme und Bücher müssen verwaltet werden. Mitglied zu sein ist Ehrensache Und nicht zuletzt: Auch Schönes und Angenehmes sollte im Vereinsleben seinen Platz haben. In meinem Imkerverein sind das: Kohlessen, Grillabende, Adventskaffee, Ausflüge, Beteiligung an Ausstellungen, Buchvorstellungen, Körbeflechten. Selbst Umlarvtage, auch in Verbindung mit Nachbarvereinen, können durchaus einen geselligen Charakter haben. Sie sehen, liebe Imkerfreunde, ein Vereinsleben hat ein breites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten, das je nach Bedarf und Idealismus ausgebaut werden kann. Ich treffe immer wieder auf Imker, die schon mehrere Jahre Bienen halten, aber nicht Mitglied im Verein sind, geschweige eine Bienenzeitung

Bienenrudi’s Monatshinweise März

„Im Tale grünet Hoffnungsglück …“ Winterzeit ist keine Ruhezeit …für die Bienen ja, aber nicht für den Imker. Beutenmaterial und Werkzeug mussten gereinigt werden, Honig ist abzufüllen. Schulungen werden abgehalten, Märkte besucht. Letztes Wachs ist auszuschneiden. Beuten werden repariert. Winterstände müssen kontrolliert werden. Im Frühjahr, nun ab März, wird gepflanzt und gesät, die Bienenweide erweitert. Es ist schon wichtig, dass gerade der Imker mit einer größeren Anzahl Völker die Zeit richtig nutzt. Eine extensive Völkerführung sollte man anstreben, um in der Saison, besonders während der Arbeitsspitzen nicht ins Gedränge zu kommen und auch noch Muße für die Familie zu haben. Erste Nachschau Nun werden warme Tage genutzt, die Weiselrichtigkeit und den Futterstand zu kontrollieren. Spätestens jetzt sollten die Bienen eine schützende „Kopfbedeckung“ erhalten, um die Brut warm zu halten! Wenn keine Brut vorhanden ist, dann wird so ein schwaches Volk mit dem Nachbarvolk vereinigt. Wenn es das schwächere Volk zulässt, ist es auch möglich, dieses über Absperrgitter (mit abdeckender Zeitung) auf ein starkes Nachbarvolk zu setzen. Spätestens kurz vor Trachtbeginn entfernt man die obere Königin. Bei Weisellosigkeit wird einem schwächeren Volk einfach ein Ableger untergesetzt. Man bedenke, dass das zu erhaltende stärkere Volk immer das Flugloch beherrschen muss! Eine Reizfütterung, wie auch immer, wird nicht durchgeführt. Imkerschaft und Bieneninstitute haben Vor- und Nachteile getestet und kamen zu der Erkenntnis, dass es keinen Zweck hat, die Völker im Frühjahr zu reizen. Lediglich bei Futterknappheit werden Waben ausgetauscht. Vorteilhaft ist natürlich, wenn man Vorratswaben gesondert gelagert hat. Eventuell eingelegte Stockwindeln werden gezogen, gereinigt und wieder eingeschoben. Meine Völker stehen das ganze Jahr über auf so genannten Drahtböden. Diese werden nur bei hohem Totenfall gereinigt. Auf meinem Außenstand Da ich einen Teil meiner Völker auf Privatgrundstücken in Hausnähe aufgestellt habe, ist diese erste Nachschau auch wieder der erste Standbesuch seit der letzten Varroosebehandlung im November/Dezember. Frevelschäden gibt es auf den Grundstücken nicht. Außerdem macht die Familie des Eigentümers auch noch Reklame für meinen Honig. Die Bienenvölker stehen zu sechs (wegen der Ladeflächengröße von meinem Allrad), möglichst windgeschützt; das Flugloch ideal wäre 40 cm über dem Boden, wegen des günstigeren Kleinklimas (Luft- und Feuchtigkeitsaustausch). Auch das Zuwachsen der Fluglöcher durch Gras und Kraut entfällt. Halbschatten ist gerade für einen kleinen Freistand sehr wichtig, damit nicht die Sonne prall auf die Beuten scheint und durch Überhitzung noch das Schwärmen fördert. Die Flugrichtung sollte aus gleichem Grund möglichst nach Südost weisen. Die meisten meiner Beuten stehen auf besonders gefertigten Unterlagen. Sie bestehen aus zwei Kanthölzern, die mit zwei etwas höheren Querverbindungsstücken zusammensteckbar sind. Diese Unterlagen sind durch Hochdruckimprägnierung sehr lange haltbar. Die Kanthölzer sind an den Enden und in der Mitte mit einer Bohrung versehen. An den Enden reicht die Bohrung je zur Hälfte ins Kantholz, wo ein verzinktes Rohr, versehen mit einem Langloch, hineingesteckt wird. Über Winter werden zwei der normalen reißfesten Wandergurte (der Stahlbügel wird abgenommen) mit ihrer Öse an den angeschweißten Notgliedern eingehakt und über die Beuten zur Mitte hin durch das eingefräste Langloch gezogen. Das Rohr spannt durch Drehung den Gurt so stark, dass die Beuten winterfest und sturmsicher verankert sind. Das Rohr wird mittels Kette und Vorhängeschloss gesichert. Dieser kleine Mehraufwand schützt die Bienen nicht nur vor neugierigen Blicken in der Winterzeit, ich habe auch Ruhe vor Frevlern. Das Umwerfen einzelner Beuten ist nicht mehr gut möglich, und Kontrollfahrten werden für mich seltener. Allerdings ist gegen mutwillige Zerstörung zwar niemand geschützt, aber dem vorzubeugen ist immer günstig. Einfache Paletten als Unterlagen werden nur für die Wanderung und vorübergehend für Ableger gebraucht. Über Winter trocken gelagert, sind sie lange haltbar. Goldgelbes Bienenwachs Ein wichtiges Kapitel in der Bienenzucht ist die Hygiene, um jeglicher Art Krankheiten von den Bienen fernzuhalten. Einschlägige Literatur sollte man sich dafür beschaffen. Das sicherste Medikament, um Krankheiten abzuwehren, ist natürlich die aktive und optimistische Einstellung des Imkers zu seinen Bienen: Sauberkeit am Stand, viel neuer Wabenbau, Altwaben oder benutzte Gerätschaften nicht herumliegen lassen. Keinen Auslandshonig zur Fütterung verwenden! Er ist zwar billig, aber er enthält infizierende Sporen. Das gilt auch für Pollenfutterteig. Wenn Sie das alles beherzigen, liebe Imkerfreunde, brauchen Sie sich um Ihre Lieblinge keine Sorgen zu machen. Nur äußere Einwirkungen können hier noch Einfluss haben. Das wären ggf. die Varroosemilben. Darüber einiges in einer späteren Folge. Das Ausschmelzen von Bienenwachs ist eine Arbeit in der Imkerei, die nicht zu den angenehmsten gehört, aber gemacht muss sie werden. Wer nur ein paar Völker hat, dem rate ich, die anfallenden Waben auszuschneiden und gegen Mittelwände beim Handel umzutauschen. Das spart Zeit und vielerlei Umstände. Bei mir wird alles überschüssige Wabenmaterial, das nicht im Volk überwintert, eingeschmolzen. Ich habe dadurch nicht mit Wachsmotten zu tun. Bei einem größeren Wabenvorrat kann es leicht vorkommen, wenn nicht in bestimmten Abständen behandelt wird, dass die Wachsmotten überhand nehmen und der Wabenbau dahin ist. Und dann beginnt erst die Arbeit! Meine Wachsschmelze fasst 22 Rähmchen. Etwa 15 bis 20 Minuten dauert ein Schmelzvorgang, danach kommen die Leerrahmen in ein Säurebad, 3%iges Ätznatron. Sie sind damit desinfiziert. Nach anschließendem Abspritzen mit einem Hochdruckreiniger sind diese Rähmchen wieder wie neu. Wie viel Mehrarbeit hatte ich doch früher, als ich noch alle Waben nach herkömmlicher Methode ausschnitt und anschließend neu drahten musste. Das fast saubere Wachs wird in einfachen Futtereimern aufgefangen und so dem Handel zugeführt. Zur Abkühlung zuvor stelle ich den Eimer mit dem flüssigen Wachs für 24 Stunden in eine Segeberger Beute. Wer mit dem Wachs zur Ausstellung möchte oder Kerzen ziehen will, der muss den Schmelzvorgang noch ein- bis zweimal wiederholen. Je öfter das Wachs verflüssigt wird, desto sauberer und schöner wird es. Für diese Arbeiten leistet ein elektrischer Einkocher gute Dienste. Im Voraus denken und handeln Man kann mit etwas handwerklichem Geschick in der Imkerei vieles selber basteln. Alles zu kaufen, das geht ins Geld. Es ist darum jedem selbst überlassen, Rähmchen selber herzustellen. Über Sammelbestellungen mit einigen Kollegen oder dem angeschlossenen Imkerverein kann man Preise erreichen, die Eigenleistungen unrentabel machen. Übrigens gilt dies auch für Mittelwände, Beuten usw. Was die Bienenweide anbelangt, sind wir alle auf die Landwirtschaft angewiesen. Es